IST DAS ERLERNEN VON TRADITIONELLEM KARATE SCHWIERIG?

Wir machen uns im Karate keinen unnötigen Druck. Der Fortschritt, den man erzielt, in welcher Hinsicht auch immer, hängt immer von einem selbst ab. Das Karatetraining ist äußerst methodisch, ja fast sogar Schritt für Schritt, aufgebaut. Es haben alle die gleichen Möglichkeiten. Jeder, egal ob jung oder alt, ob dick oder dünn, ob Mann oder Frau, ob sportlich oder nicht, jeder kann Karate lernen.

Wirklich jeder??? -

Nein, nur jeder der es will!!!

 

Natürlich ist es mit Anstrengungen verbunden. Karate ist wie alles im Leben. Um Fortschritt zu erzielen, muß man auch etwas leisten. Natürlich wird man schwitzen, natürlich wird man müde werden und es werden auch die Muskeln schmerzen, aber nur in jenem Ausmaß, das man selbst bestimmt. Auf seinem eigenen Weg, den man durch Karate beschreitet, wird man mit der Zeit mehr und mehr das Verlangen haben, mit sich selbst etwas härter umzugehen, bis man schließlich seine eigenen körperlichen und mentalen Grenzen erreicht. Das wird dann der Anfang sein! Das Limit der mentalen und körperlichen Fähigkeiten ist für uns die Grenze, die von uns zeitlebens getestet und überschritten werden muß.

 

IST DER 9. DAN DAS ENDE DES WEGES?

Nein, keineswegs.

Es ist nicht immer einfach, wenn man Denkweisen unserer westlichen, modernen und technologisierten Welt verwendet, etwas zu verstehen, was mit diesen Parametern nicht zu erfassen ist. In unserer Welt ist man es gewohnt, etwas aus einem bestimmten Grund zu machen, einen bestimmten Erfolg zu erzielen (möglichst offensichtlich), eine bestimmte, möglichst kurze, Zeit dafür zu brauchen und ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Im Karate funktioniert das nicht.

Im Karate gibt es kein ultimatives Ziel, keine festgelegte Zeitspannen, die es einzuhalten gilt. Karate ist Selbstzweck und kein Mittel zum Zweck. Natürlich muß man auch in diese Denkweise hineinwachsen, deshalb gibt es im Karate ja auch für den Anfänger die verschiedenen Gürtelgrade, mit verschiedenen Farbe etc., die ihm als Motivation dienen kann und soll. Aber nur am Anfang. Vom Fortgeschrittenen erwartet man sich, daß er für diese Art von Motivation in seinen Gedanken keinen Platz mehr findet, deshalb gibt es später auch nur mehr die schwarze Farbe des Gürtels.

 

MUSS ICH JAPANISCH LERNEN UM KARATE ZU TRAINIEREN?

Es wäre sicher nicht nachteilig, aber es ist auf keinen Fall eine Voraussetzung. Du wirst durch das Training lernen japanisch zu zählen und Du wirst die Namen der Kata und der Techniken lernen. Ein qualifizierter Trainer wird es verstehen, Dich Schritt für Schritt an diese Ziele heranzuführen. Viele Namen, Ausdrücke und Kommandos brauchen einfach Zeit um sie zu verstehen.

Im Grunde ist die japanische Sprache (so wie wir sie brauchen) sehr einfach und systematisch aufgebaut. Nur keine Sorge, wenn Du am Anfang vielleicht nicht alles verstehst. Frage Deinen Sensei.

 

MUSS ICH MICH VERBEUGEN?

Wenn Du vorhast traditionelles Karate zu lernen, ja.

Aber diese Frage ist schon fast irrelevant, den Sie entspricht der Frage: "Muss ich jemanden die Hand geben, muss ich grüßen oder muß ich höflich sein, wenn ich in Wien, New York oder London lebe?"

Natürlich musst Du das tun, andernfalls wäre das sehr unhöflich. Vergiss nicht, die Verbeugung ist wie ein Händegeben, ein Gruß, mit keinerlei religiöser oder mystischer Bedeutung. Also was soll´s, sei nicht ängstlich!

 

WANN KANN ICH DAMIT AUFHÖREN KIHON UND KATA ZU ÜBEN UM NUR MEHR KUMITE ZU TRAINIEREN?

Warum willst Du das tun? Wenn Du der Meinung bist Karatetraining ist nur sinnvoll wenn man kämpft, dann ist traditionellen Shotokan-Karate nichts für Dich.

 

Alle drei Karateelemente sind untrennbar miteinander verbunden:

  1. KIHON: viele Wiederholungen, das Perfektionieren der eigenen Technik, das Beherrschen des eigenen Körpers, die Konzentration auf die noch so kleinste Kleinigkeit und das scheinbar noch so unwichtigste Detail (das es natürlich gar nicht gibt) wird beides, Kata und Kumite, positiv beeinflussen.

  2. KATA: das Perfektionieren von längeren Bewegungsabläufen, die Wiederholungsgenauigkeit, die mentale Vorstellungskraft, die Demonstration und Verkörperung von Etikette, Kampfgeist und Ästhetik.
  3. KUMITE: die unumgängliche Konfrontation mit dem Gegner, die mentale Belastung und das Benötigen von mentaler Stärke, die Kontrolle der Emotionen sowie das Beherrschen und Manipulieren des Gegners.

Alle drei Teile ergeben eine Ganzheit, einen großen Baum mit mächtigen Wurzeln (Kihon), einem kräftigen Stamm (Kata) und einer riesigen Baumkrone (Kumite). Völlig egal, welchen Teil des Baumes man abschneidet, zersägt oder irgendwie anders zerstört, der Baum wird sterben.

 

WARUM LERNEN ANFÄNGER NICHT VON ANFANG AN ZU KÄMPFEN?

Weil es eine Zeit dauert, zu lernen sich selbst zu koordinieren und kontrollieren.

Da im traditionellen Karate (ITKF) die Techniken mit dem ganzen Körpereinsatz durchgeführt werden müssen, ist die Gefahr der Verletzung am Anfang zu groß.

Erst wenn ich mich selbst körperlich und auch geistig kontrollieren kann, kann ich damit beginnen zu versuchen, den Gegner zuerst körperlich und später auch geistig zu kontrollieren. Erst wenn wir so weit sind, kann man von wirklichem traditionellen Karate sprechen.

 

WARUM TRAINIERT MAN KARATE BARFUSS?

Es ist eine Art Tradition. Es gibt dafür mehrere Erklärungen.

Einerseits hat man durch das barfüßige Training einen besseren Kontakt zum Boden, so daß man jederzeit die Unterlage spüren kann, sich auf diese einstellen und eventuell im Kampf für sich ausnutzen kann.

Eine andere Erklärung ist, daß es eine alte japanische Tradition ist, bevor man in ein Haus geht, in dem jemand wohnt, die Schuhe auszuziehen.

Außerdem härtet es die Füße ab und stärkt sie. Die Haut wird unempfindlicher und man ist dadurch auch in der Lage mit dem Fuß, während dem Ausführen einer Technik, eine möglichst kleine Trefferfläche zu haben.

 

WARUM VERBEUGEN SICH KARATEKA?

Karate ist eine traditionelle Kampfkunst. Traditionell heißt, daß wir dem Wissen und der Erfahrung von vielen Karatemeistern vor uns folgen, um auf ihrem Wissen aufzubauen, um eine Weiterentwicklung unseres Karate-Do zu bewirken.

In Japan ist es ganz normal sich zu verbeugen, wenn man jemanden begrüßt, so wie wir jemandem die Hand geben um ihn zu begrüßen. Jedes Training, jede Kata, jeder Kampf, jede Übung beginnt und endet mit einer Verbeugung als Zeichen des Respekts, der Achtung und der Höflichkeit.

Manche Leute neigen dazu, das zu vergessen. Aber das ist als ob man die Essenz des Karate verändert. Das hat nichts mit traditionellem Karate zu tun.

"Der Geist des Karate geht ohne Höflichkeit verloren!" - Funakoshi Gichin

 

WARUM ZERSCHLAGEN KARATEKA BRETTER ODER ZIEGEL?

Es ist nicht mehr als eine alte Tradition, um die Stärke und Richtigkeit der eigenen Technik zu testen. Es ist also ein Test, nicht mehr. Es wird im Traditionellen Shotokan-Karate nur mehr selten angewendet. Unglücklicherweise ist durch öffentliche Demonstrationen und zur Schaustellung solcher Übungen das Bild gewachsen, daß das alles im Karate ist.

 

Meister Funakoshi schrieb in seinem Buch "Karate-Do Nyumon" zu diesem Thema:

"Karate-Do ist eine noble Kampfkunst und der Leser kann sich dessen sicher sein, daß diejenigen, die damit prahlen Bretter oder Ziegel zu zerschlagen oder diejenigen, die damit angeben, rohes Fleisch zerreißen oder Rippen aus dem Fleisch herausreißen zu können wirklich nichts von Karate verstehen. Sie spielen verträumt in den Blättern eines riesigen Baumes ohne auch nur die geringste Ahnung von den mächtigen Ausmaßen des Stammes zu haben."

 

WAS BEDEUTET DAS SITZEN MIT VERSCHLOSSENEN AUGEN VOR UND NACH DEM TRAINING?

Dies könnte man als eine Art Begrüßungszeremonie erklären. Das japanische Wort dafür lautet Mokusô, was soviel bedeutet wie "ruhiges Denken", Meditation, Konzentration oder schweigendes Sitzen. Es wird vor und nach jedem Training der Kampfkünste geübt.

Nachdem sich alle Übenden in einer Reihen aufgestellt haben, wird das Kommando "Seiza" gegeben und alle Übenden setzen sich zur stillen Meditation. Es ist von größter Bedeutung, daß die Dauer der Meditation ausreichend ist, bis sich die Schüler der Kampfkünste durch ihre Konzentration auf die Atmung miteinander in Einklang gebracht haben. Die Meditation am Anfang und am Ende jeder Übungstunde ist ein entscheidender Faktor im Fortschritt der Übenden auf dem Weg (Do).

 

WAS BEDEUTET DAS WORT BUDO?

BUDO ist der Überbegriff für japanische Kampfkunstmethoden (Karate-Do, Judo, Aikido, Kendo etc.), die sich unter dem Aspekt des Weges (Do) aus dem Bujutsu (Techniken des Krieges) entwickelten.

Als tödliche Kampfmethoden haben sich die Techniken des Bujutsu über Jahrhunderte hinweg geformt, doch erst durch ihre Verbindung zum Zen (Anfang des 17. Jahrhunderts) erhielten sie ihren ethischen bzw. philosophischen Inhalt und konnten sich zum Budo (dem Weg des Kriegers) formen.

Das Wort Budo besteht aus zwei chinesischen Charakteren, Bu, das soviel bedeutet wie "etwas zu stoppen", einen Konflikt zu stoppen und Do, ein Weg oder eine Lebensphilosophie. Mit den Worten von Meister Funakoshi: "Da Karate-Do auch Budo ist, sollte man dies auch stets bedenken und die Fäuste niemals unachtsam einsetzen".

Die Psychologie des Budo zielt, nachdem vorher mehrere Bewußtseinsebenen durchschritten wurden, letztlich auf ihre höchste Herausforderung: auf das Akzeptieren der Unvermeidbarkeit des eigenen Todes. Die jahrelange, praktische Auseinandersetzung mit dem Tod und den damit zusammenhängenden Themen bewirkt im Übenden einen ausgeprägten Sinn für Realitäten im gegenwärtigen alltäglichen Leben und verändert seine Haltung in Bezug auf sich selbst, auf den anderen und das Leben selbst. Dies ist die unumgängliche Voraussetzung für eine wirkliche Konfrontation (Shiai), bei der es keinen ersten und zweiten Platz gibt, denn der Zweite ist dann tot. Durch diese Auseinandersetzung mit dem Tod und das Verlieren der Angst vor dem Sterben wird man ohne Angst um das eigene Leben kämpfen - frei von jeder Angst, Emotion oder Nervosität.

 

WAS BEDEUTET DAS WORT KARATE?

Das Wort KARATE ist aus zwei Wortstämmen geformt.

Der erste, Kara (leer, früher China), und der zweite, te (Hand), wobei das Wort Kara viele Definitionen und Bedeutungen kennt.

Die Bedeutung des Wortes Kara als "leer" ist sehr subtil und die wohl am ehesten zutreffende, denn durch das Üben von Karate, lernt man unter anderem Techniken zur Selbstverteidigung, weshalb keine Waffen, außer dem eigenen Körper gebraucht werden.

Eine andere Bedeutung des Wortes "leer" ist die geistige Leere. So wie ein Spiegel ohne zu verzerren sein Bild reflektiert oder so wie ein stilles und ruhiges Tal das Echo wiedergibt, so soll derjenige der Karate-Do studiert seine Gedanken und sein Bewußtsein von Selbstsucht und anderen negativen Einflüssen leeren, denn nur mit selbstloser Einstellung und reinen Gedanken kann er wirklich verstehen, was er durch Karate erhält.

Eine andere Bedeutung die Meister Funakoshi dem Wort Kara gegeben hat, ist das unaufhörliche Streben nach innerer Bescheidenheit und äußerem entgegenkommenden und offenherzigem Handeln, das als innere Leere oder Fehlen von Egoismus gedeutet werden kann. Meister Funakoshi sprach auch von der elementaren Form des Universums, das doch auf eine gewisse Art als Leere (kara, ku) gesehen wird, doch diese Leere ist gleichzeitig auch ihre eigene Substanz.

Das Kara des Karate-Do ist also viel mehr als Selbstverteidigungstechnik, daher ist die erstgenannte Definition eigentlich ein Schuß, der weit an der wirklichen Essenz des Karate als Philosophie vorbeigeht - eine Philosophie, die innerer Werte wie Menschlichkeit und Suche nach Perfektion des Charakters.

 

WAS BEDEUTET DIE WEISSE KLEIDUNG IM KARATE?

Bevor Karate in Japan eingeführt wurde, als es also noch vorwiegend auf Okinawa geübt wurde, trainierte man im Hakama (lange, weite, meist schwarze Hosen). In Japan wurde dann später, inspiriert vom Judo, eine weiße "Uniform" bestehend aus einer Jacke und einer Hose eingeführt. In japanischer Sprache heißt diese Kleidung Karate-Gi. Der traditionelle Karate-Gi ist weiß.

Ich halte mich natürlich auch in dieser Hinsicht an meinen Sensei Hidetaka Nishiyama 9. Dan, der sagt: "In Japan wurden immer die weißen Uniformen verwendet, weil in den Philosophien der traditionellen Kampfkünste Reinlichkeit bedeutsam ist, denn diese symbolisiert geistige Reinheit. Ein Samurai mußte immer rein in seinen Gedanken, Körper und (Kampf)Geist sein. In einer Konfrontation oder Shiai wird mein Gegner zu meinem Sensei und auch umgekehrt werde ich zu seinem Sensei, und so müssen wir uns gegenseitig respektieren. Respekt jedoch beginnt mit gutem Benehmen und Sauberkeit (Reinheit)."

 

WAS BEDEUTET SHOMEN?

Shomen ist die Hauptseite des Dojos, die Seite auf die man blickt. Es beinhaltet meist das Kamidana, ein kleiner Shinto Schrein, und die Fotografien der Meister und Senseis, im Falle des Traditionellen Karate Meister Gishin Funakoshi und Meister Hidetaka Nishiyama.

Sho bedeutet wahr, rein oder aufrichtig und men bedeutet Gesicht.

 

WAS BEDEUTET SHOTOKAN?

Das Wort Shotokan ist aus drei Charakteren in der japanischen Sprache aufgebaut.

Das Sho ist vom Wort Matsu abgeleitet und ist das Wort für den Pinien-Baum. To ist das Wort für Wellen. Pinienwellen ist also die wörtliche Übersetzung, die versucht einen Denkanstoß zu geben, so wie das japanische Wort Kani einen Denkanstoß gibt: Das Rauschen, das durch den Wind und die Piniennadeln entsteht, wenn der Wind durch die Baumwipfel der Pinienbäume bläst, ähnelt sehr stark dem Geräusch von Wellen die ans Ufer strömen (horche vielleicht das nächste mal, wenn Du im Wald bist).

Der Begründer des heute bekannten Karate Funakoshi Gichin gebrauchte den Namen Shoto als ein Pseudonym, wenn er seine Gedichte und Kalligrafien signierte.

Die Bedeutung von Kan ist Haus, Gebäude, oder Dojo (Trainingsraum), so daß Shotokan das Wort für das Hombu-Dojo (Haupt-Dojo) von Funakoshi Gishin ist.

 

WAS BEZWECKT MAN MIT TRADITIONELLEM KARATETRAINING?

Muss es einen Zweck, einen Grund oder eine Absicht geben? Wir müssen in unserer materialistischen Kultur sehr vorsichtig mit dem Glauben umgehen, daß alles einen materialistischen Zweck hat. Nein im Ernst, die Gründe warum jemand Karate betreibt sind von Mensch zu Mensch verschieden.

Manche machen es, damit sie lernen sich zu verteidigen und sie werden sicherlich eine Menge darüber lernen. Die beste Selbstverteidigung ist noch immer, wenn man von Anfang an Problemen und gefährlichen Situationen aus dem Weg geht. Andere wollen ihre physische und psychische Kondition verbessern und wieder andere wollen Pokale und Medaillen gewinnen. Einige wenige werden womöglich Karate lernen, um sich selbst besser kennenzulernen.

Wie anfänglich erwähnt gibt es viele Ansichten und Absichten und ohne diese zu bewerten, sind sie auch akzeptabel so lange man sich im richtigen moralischen Rahmen bewegt. Im Laufe der eigenen Weiterentwicklung ist es durchaus begrüßenswert, wenn sich Ansichten, Absichten und Meinungen ändern und sich weiter modifizieren, denn das ist ein Zeichen, daß man sich weiterentwickelt - man hat begonnen zu lernen und oft auch zu verstehen.

 

WAS IST DIE HÖCHSTE GRADUIERUNG IM TRADITIONELLEN SHOTOKAN KARATE?

Der 9. Dan, wobei nur bis zum 5. Dan Prüfungen abgelegt werden müssen. Diese Prüfungen haben den Sinn, die Technik, also die technischen Fertigkeiten zu kontrollieren und zu bewerten. Bei höheren Graduierungen wird einem der Grad aufgrund persönliche Leistungen im Karate-Do, also zur Meisterung der Charakterentwicklung und der Verkörperung des Karate-Do verliehen. Das ist eine sehr schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe, denn es ist nicht immer leicht den Fortschritt im Sinne des DO von jemanden zu messen. Im allgemeinen könnte man sagen, daß bis zum 5. Dan technische Fertigkeiten bewertet werden, danach die mentalen Fertigkeiten.

 

WAS IST EIN DOJO?

Das Dojo ist der "Platz der Erleuchtung". Es ist die Örtlichkeit an der man versucht dem Karate-Do zu folgen. Das kann ein eigenes Haus, ein Turnsaal, die Natur etc. sein.

 

WAS IST EIN KIAI?

Der Kiai ist der Kampfschrei, der durch das explosive Ausatmen bei der Körperanspannung im Moment des Treffens ausgeführt wird. Wichtig ist, daß man sich bei der Durchführung einer Technik mit einem Kiai (besonders im Kihon) der Effektivität der Technik bewußt wird, da eine richtige Karatetechnik immer mit einem Kiai und mit der richtigen mentalen Vorstellung durchgeführt werden soll.

(Ki, die innere körperliche und mentale Energie und Kraft; ai - treffen, aufeinandertreffen).

Kiai ist im Vergleich zu Aiki die verkehrte Zusammensetzung zwischen Ki (Energie) und Ai (Harmonie) und bezeichnet das aktive Prinzip des Universums, also das in Aktivität umgesetzte Aiki. Kiai und Aiki sind dementsprechend eng miteinander verwandt und bezeichnen dasselbe Prinzip. Aiki ist passiv und wirkt im "Nichttun", während Kiai das Wirken der Natur im aktiven Handeln verkörpert.

Der geistige Aspekt des Kiai umfaßt einen Zustand der Bereitschaft (Zanshin), der besonderen geistigen Wachheit, die auf jeden plötzlichen Angriff unmittelbar reagieren kann. Es ist ein Zustand so hoher Energie, daß der Schrei ganz spontan hervorbricht. Daher kann der Kiai auch wirkungsvoll verwendet werden, um das eigene Maß der Bereitschaft zu steigern.

Muß ich unbedingt den Kiai machen? - Ja.

 

WAS IST EIN MAKIWARA?

Das Makiwara ist ein Schlagpfosten. Es ist normal Bestandteil jedes Dojos. Es wird gebraucht, um Schlagtechniken wie Faußtöße, Handkantenschläge, Ellbogentechniken oder Fußtritte zu trainieren. Es besteht aus einem Holzpfosten und einer gepolsterten Schlagfläche. Beide Elemente können aus verschiedenen Materialien bestehen. Das originale Makiwara besteht aus einem Bambuspfosten und gebundenem Reisstroh.

Maki bedeutet gebunden und wara heißt Reisstroh. Das Makiwara ist ein guter Lehrer, denn es zeigt jeden Fehler gut auf und es dient zum Abhärten des Körpers und zur Entwicklung von Kraft und Energie beim Durchführen der Technik.

 

WAS IST EIN SCHWARZER GÜRTEL UND WIE KANN ICH EINEN BEKOMMEN?

Der schwarze Gürtel ist ein Stück schwarzer Stoff in der Form eines langen Gürtels.

 

Die richtige Frage sollte wohl eher lauten: "Was repräsentiert der schwarze Gürtel" und das bedarf einer längeren Erklärung.

 

Als Meister Funakoshi Gichin Karate nach Japan brachte, gab es keine verschiedenen Gürtel. Als er 1932 verschiedene Stufen im Karate einführte, die an das Graduierungssystem des Judo angelehnt waren, entstand auch ein Gürtelsystem im Karate. Zu diesem Zeitpunkt gab er all seinen fortgeschrittenen Schülern einen schwarzen Gürtel.

Der schwarze Gürtel repräsentiert den Zeitpunkt, an dem man die Techniken gut genug gelernt hat, um mit dem wirklichen Karatestudium zu beginnen. Also eines Tages wirst vielleicht auch Du einen schwarzen Gürtel bekommen und bereit sein um neu zu beginnen.

Im traditionellen Shotokan-Karate gibt es 9 Dan (Schwarzgurte), wobei bis zum 5. Dan eine Prüfung abgelegt werden muß. Aber es gilt einige Hürden (sprich Prüfungen) zu meistern bevor man zum schwarzen Gurt (Dangrad - Shodan) antreten darf.

Die Graduierungen die dem Dan vorausgehen sind die sogenannten Schülergrade (Kyugrade).

Diese sind der 9. Kyu (Weißgurt), 8. Kyu (Gelbgurt), 7. Kyu (Orangegurt), 6. Kyu (Grüngurt), 5. Kyu (1. Blaugurt), 4. Kyu (2. Blaugurt), 3. Kyu (1. Braungurt), 2. Kyu (2. Braungurt), 1. Kyu (3. Braungurt).

 

WAS IST EIN SENSEI?

Sen heißt "zuvor oder zuerst", Sei bedeutet "Leben, Geburt oder gelebt". Also ist ein Sensei jemand der etwas vor Dir gemacht, gelernt oder erfahren hat. Er ist den Weg, den Du jetzt planst zu gehen vor Dir gegangen, er kann Dir sagen was zu tun ist.

Allgemein und dadurch nicht ganz richtig könnte man sagen er ist eine Art Lehrer, im Karate normalerweise der Chefinstruktor des Dojos von dem Du lernen sollst und von niemandem anders. Der Begriff wird jedoch auch für andere hohe Ränge gebraucht z.B. Professoren, Ärzte, Meister.

Das Gegenteil zu Sensei ist Gakusei (Student, Studierender) oder Deshi (Schüler, Lehrling).

Der Meister, in Japan Sensei genannt, hat in den asiatischen Kulturen eine andere Bedeutung als in Europa. Dort ist er nicht derjenige, der einem Schüler Wissen oder Können vermittelt, sondern derjenige, der den Weg zeigt. Dazu bedient er sich einer Kunst (Jutsu), deren Ziel jedoch über das Erlernen der Formen hinaus in einer inneren Auseinandersetzung besteht, woraus die Möglichkeit zum Weg entsteht. Die Lehre eines Meisters ist daher jenen Menschen unzugänglich, die nur die Form wollen.

 

WAS IST KARATE?

Karate-do ist eine Kampfkunst, die auf Okinawa, einer Insel, die den japanischen Hauptinseln vorgelagert ist, begründet wurde, und durch Meister Gichin Funakoshi in eine Art "Lebensweg" erweitert wurde.

Bevor diese Modifikationen entstanden, war es bloß eine Gruppe von Techniken, die es erlaubte sich ohne Waffen, nur mit dem eigenen Körper zu verteidigen. Es war also so, daß die Hauptentwicklung in Okinawa und später in Japan erfolgte, jedoch gab es auch einen erheblichen chinesischen Einfluß in der Entwicklung dieser Kunst. Meister Funakoshi, der von den traditionellen Kampfkünsten Japans wie z.B. dem Kyudo, Kendo oder Judo sehr angetan war, modifizierte Karate, so daß man von diesem Augenblick an von Karate-jutsu sprechen konnte, eine Kampfkunst, die philosophische Aspekte mit in den Vordergrund stellte. Dadurch wurde die Grundlage geschaffen, daß Technik, Ethik und Etikette vom Schüler mit ins tägliche Leben genommen werden konnten, und das ist der Grund, warum Karate-Do eine Art Lebensweg ist (Do bedeutet Weg od. Richtung der Straße).

Gichin Funakoshi kombinierte sozusagen die Karatetechnik mit dem Budo (Weg der Kampfkünste), indem er die Essenz des Budo ins Herz des Karate verpflanzte.

 

WAS IST TRADITIONELLES SHOTOKAN KARATE-DO?

Shotokan ist ein Karate-Stil, der nicht Sieg oder Niederlage in den Vordergrund stellt, sondern die Vervollkommnung des Charakters. Shotokan-Karate wurde wesentlich von Meister Gichin Funakoshi, der als Begründer des heute bekannten Karate gilt, Meister Yoshitaka (Gigo) Funakoshi und Meister Hidetaka Nishiyama entwickelt und beeinflußt. Traditionelles Shotokan-Karate wird weniger als Sport betrieben, sondern es wird darauf abgezielt, unsere geistigen und körperlichen Möglichkeiten zu erweitern und zu verbessern. Es steht ganz im Zeichen einer Budo-Kunst und als solche ist es, durch studieren und praktizieren von Karate als DO (jap. Weg), ein Lebensweg, ein Lebensstil oder eine grundlegende Lebensphilosophie, welche an der persönlichen Entwicklung des Übenden und die Entwicklung von innerer Energie, KI des Übenden interessiert ist.

Die Techniken und Bewegungsabläufe folgen den natürlichen Gesetzen, sie sind voll von Vitalität und Energie, obgleich immer die Prinzipien von Harmonie und Entspannung angewandt werden, um den Einsatz von roher Kraft zu vermeiden. Wenn man lernt all die Möglichkeiten zu nutzen, die einem Traditionelles Shotokan-Karate bietet, dann wird die Größe, die Kraft und das Gewicht des Gegners irrelevant. Das ist auch der Grund, warum Karate kein Sport im herkömmlichen Sinne ist, da Sport alleine zu sehr die physischen Aspekte (Kraft, Kondition, Athletik usw.) hervorhebt.

Aus der Tradition dieser Kampfkunst ergibt sich bereits, daß im Karatetraining nicht nur Techniken gelehrt werden, sondern auch grundlegende ethische Werte wie z.B. Respekt, Aufrichtigkeit und Toleranz. Diese und viele andere Aspekte zeigen, daß Traditionelles Shotokan-Karate den Fortschritt auf allen menschlichen Ebenen, nicht nur der körperlichen, fördert.

 

WAS SIND DIE VERSCHIEDENEN ARTEN VON PARTNERÜBUNGEN UND KAMPFFORMEN IM TRADITIONELLEN KARATE?

Es gibt:

  Gohon - Kumite: Fünf - Schritte - Kampf
  Sanbon - Kumite: Drei - Schritte - Kampf
  Kihon - Ippon - Kumite: Ein - Schritt - Kampf
  Jyu - Ippon - Kumite: Ein - Schritt - (Halb)Freikampf
  Jiyu - Kumite: Freikampf

 

WAS SIND TETSUGETA?

Das sind Eisensandalen oder Eisenklötze. Sie werden traditioneller Weise dazu verwendet die Beine und die Hüften des Karateka zu stärken. Sie wiegen ca. 4 - 5 Kilogramm pro Stück.

 

WELCHE ART VON SCHUTZAUSRÜSTUNG WERDE ICH BRAUCHEN?

Da traditionelles Karate, wie wir es in der ITKF von Sensei H. Nishiyama lernen, eine traditionelle Kampfkunst ist, verwenden wir auch aus Gründen der Realitätsbezogenheit keine Schutzausrüstung bis auf den Tiefschutz bei Männern. Diese Maßnahmen sind im ITKF-Wettkampf vorgeschrieben. Man kann auch einen Zahnschutz verwenden.

Alle anderen Schutzausrüstungen wie Handschuhe, Handschützer, Unterarmschoner, Schienbeinschützer, Kopfschutz etc. sind verboten, da wir nicht Eishockey oder Rugby spielen sondern Karate betreiben. Kein Spiel spielen, sondern eine Kampfkunst vollführen.

 

WER IST DER KOHAI?

Der Kohai ist der Jüngere und Unerfahrenere, der dem Sempai in der Sempai/Kohai Beziehung folgt. Das Verhältnis Sempai/Kohai durchzieht die gesamte Gesellschaftsstruktur Japans. Überall dort, wo sich zwei Menschen in gegenseitiger Abhängigkeit begegnen, gibt es einen Jüngeren (Kohai) und einen Älteren (Sempai).

Aber auch ohne gegenseitige Interessensbindung besteht dieses Verhältnis zwischen zwei Menschen allein aufgrund des Alters. Der Sempai muß nicht unbedingt der Lehrende sein. Ihm wird jedoch von der Gesellschaft in einem gewissen Sinn die Verantwortung für die Handlungs- und Verhaltensweise des Jüngeren zugewiesen. Für schlechte Verhaltensweisen des Jüngeren fühlt sich der Sempai verantwortlich und kann vor seinen Mitmenschen das Gesicht verlieren.

 

WER IST DER SEMPAI?

Der Sempai (jap. Der Ältere) ist der Vorsteher der Schüler. Er kann auch Übungsleiter sein, leitet selbst Trainingsstunden und hat Lehrerfunktion. In der japanischen Kultur ist der Sempai aber der Mentor.

 

WERDE ICH VERLETZT, WENN ICH KARATE LERNE?

Die Antwort auf diese Frage ist eine gute Möglichkeit mit vielen Vorurteilen endlich aufzuräumen.

Faktum ist, daß die meisten anderen Sportarten in Bezug auf Verletzungen wesentlich gefährlicher sind als Karate. Statistiken beweisen das hinlänglich.

In der Zeit meines bisherigen Karatebetreibens hatte ich noch nie eine schwerwiegende Verletzung. Es hängt natürlich auch davon ab, was man als eine Verletzung bezeichnet. Die Wahrheit ist, daß es viel häufiger vorkommt, daß sich Karateka bei anderen, sog. Ausgleichssportarten verletzen. Es hängt natürlich auch davon ab, wie oft man trainiert. Statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit sich zu verletzen natürlich größer, wenn man häfiger trainiert. Kleine Verletzungen wie z.B. "blaue Flecken", Abschürfungen oder Verstauchungen können, wie auch in jedem anderen Sport, auftreten. Sie sind jedoch im Traditionellen Shotokan-Karate sehr selten.

Die Erfahrung zeigt, daß man sich am Anfang leichter und auch häufiger verletzt, obwohl man zu Beginn doch oftmals nicht so häufig und so hart trainiert.

Warum? Die Antwort ist denkbar einfach. In jedem Sport ist die Verletzungsgefahr besonders dadurch erhöht, daß man sich selbst schlecht einschätzen kann, sich dadurch zuviel zumutet und dadurch oftmals über die individuellen körperlichen Leistungsgrenzen geht, weil man sie nicht erkennt. Das geht oft gut, manchmal jedoch nicht.

Ein etwas fortgeschrittenerer Karateka weiß genau, was und wieviel er machen kann. Dadurch, daß man besonders am Anfang vieles schnell erreichen möchte, ist die Verletzungsgefahr bei nicht Geübten erhöht, da der Körper längere Zeit braucht, um sich auf neue Belastungen einstellen zu können. Bis sich der Bewegungsapparat (Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder etc.) auf diese Bewegungsmuster einstellen kann, sollte man sich deshalb selbst die Chance geben, Übungen und Techniken langsam und systematisch zu lernen. Ein Ratschlag, den sich auch so manche Trainer hinter die Ohren schreiben sollten.

Das Faktum, daß Karate im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten eine Kampfkunst ist und deshalb auch, wenn auch nicht von Anfang an, aus Kumite besteht, hat gezeigt, daß durch den Kampf mit dem Gegner es zu keiner Erhöhung des Verletzungsrisikos kommt.

 

WIE ALT DARF ICH SEIN UM KARATE NOCH AUSZUÜBEN?

Es gibt absolut kein Alterslimit. Jeder, der Karate lernen möchte, kann das auch tun.

Das Alter ist niemals das Problem, das Problem ist die Einstellung. Viele Leute glauben, daß sie zu alt sind, doch das stimmt nicht. Aus eigener langjähriger Erfahrung kann ich das behaupten. Das älteste Mitglied in unserem Dojo ist 65 Jahre alt und voll motiviert.a

Natürlich wird es mit zunehmenden Alter länger dauern, um sich zu erholen und einen gewissen Grad an Flexibilität zu erreichen, aber es gibt keinen Grund sich zu sorgen. Das Training wird an die jeweiligen persönlichen Möglichkeiten angepaßt. Es gibt keinen Grund sich selbst zu streßen.

 

WIE LANGE BRAUCHE ICH UM EINEN SCHWARZEN GÜRTEL ZU BEKOMMEN?

So lange wie Du brauchst, um ins Geschäft zu gehen und ihn zu kaufen ... nein im Ernst: Es hängt wiederum davon ab, wieviel man trainiert und lernt - je nach Einsatz von vier Jahren bis nach oben hin offen.

Ich las einmal eine Geschichte in der geschrieben stand: "Wenn Du mit einem Auge immer Dein Ziel anvisierst, dann hast Du nur mehr ein Auge, mit dem Du siehst wohin Du gehst."

Ich glaube das trifft ganz besonders auf Karate zu. Wir müssen lernen, ohne einer materialistischen Zielsetzung, ohne speziellem Interesse außer dem, Karate als einen Selbstzweck und nicht als ein Mittel zum Zweck zu verstehen und zu studieren.

Auf diesem Weg wirst Du Deine Ziele automatisch und vielleicht sogar unbewußt erreichen, ohne daß Du sie anstrebst, sie sind unumgänglich, wenn Du Dich aufrichtig bemühst und Du Dich in Deinem täglichen Training selbst stellst.

 

WIE LANGE DAUERN KARATETRAININGSEINHEITEN?

Sie können von einer Stunde (15 Minuten aufwärmen und stretching; 45 Min. Karate) bis zu drei Stunden dauern.

Es wird natürlich niemand gezwungen, alle Trainingsstunden mitzumachen. Wenn Du aus konditionellen oder anderen körperlichen Gründen heraus das Training nicht ganz beenden kannst, wird Dich niemand daran hindern Dich auszuruhen. Das andere Extrem ist jedoch, wenn Leute ins Training kommen oder das Training beenden, wann immer Sie glauben. Das willkürliche und oftmalige Betreten oder Verlassen des Dojos nach eigenem Ermessen liegt nicht im Sinne eines qualifizierten Karatetrainings und ist zu unterlassen, schließlich stört das ja auch die anderen.

Ein guter Anfang wäre zu Beginn ein wöchentlicher Trainingseinsatz von ca. 3 - 5 Stunden. Wenn die physische und mentale Kondition besser wird, kann man beginnen die Trainingseinheiten zu erhöhen. Zuviel Trainingseinheiten vor allem am Anfang erhöhen massiv das Verletzungsrisiko. Um körperliche und mentale Überlastungen zu vermeiden sollten alle Karateka danach trachten, zwischen den Trainingseinheiten ihrem Körper Möglichkeit zur Entspannung und Regeneration zu geben. (Lockeres Laufen, lockeres Bewegen der Gelenke, viel Flüssigkeit trinken, ausgeglichene Ernährung, Sauna oder Dampfbad, Massagen, Whirlpool etc.)

 

WIE LANGE MUSS ICH TRAINIEREN UM EIN KARATEEXPERTE ZU WERDEN?

Dein ganzes Leben!

Wenn man Karate wirklich ernsthaft betreibt und versteht, werden Fragen dieser Art bedeutungslos.

 

WIE LANGE MUSS ICH TRAINIEREN, UM MICH VERTEIDIGEN ZU KÖNNEN?

Es gibt keine definitive Zeitspanne, so daß man sagen könnte "trainiere ein Jahr und Dir kann nichts mehr passieren".

Der Trainingserfolg und somit auch die Fähigkeit der Selbstverteidigung hängt vom persönlichen Trainingseinsatz ab. Du wirst auch sehr bald folgendes bemerken: je mehr Du trainierst, desto mehr Fehler entdeckst Du an Deinem Karate. Du wirst nie zufrieden sein und Du wirst vielleicht nie das Gefühl haben "unbesiegbar" zu sein. Das ist keine Schwäche. Ganz im Gegenteil ist es eine Erfahrung und eine Einstellung, die zeigt, daß Du lernst und daß Du Dich kritisch einschätzen kannst.

Viele "Hobbykampfsportler" erreichen dieses Stadium nie. Sie sind zufrieden mit dem was Sie können und fühlen sich anderen immer überlegen. Dabei bemerken Sie jedoch nicht, daß sie nur an der Oberfläche kratzen. Wie auch immer, einige Übende werden schneller Fortschritte erzielen, andere werden sich nie verteidigen können.

Karatetrainer oder andere sogenannte Kampfsportexperten, die etwas anderes versprechen, sind unseriös. Sie erwecken im Übenden Hoffnungen und Vorstellungen, die er nicht erreichen kann und das alles nur, um sich selbst oder ihre Schule gut zu vermarkten. Eine sehr zweifelhafte Motivation.

 

WIE OFT WERDEN KARATEKA IM KARATE-KUMITE VERLETZT?

Es kann hin und wieder vorkommen, daß man den einen oder anderen "blauen Fleck" davonträgt, doch das bewegt sich alles im leicht erträglichen Rahmen.

So wie man nicht das Schifahren auf der Buckelpiste lernt, so beginnt man auch nicht im Karate mit dem Freikampf, sondern man lernt Schritt für Schritt zu kämpfen. Durch das sehr hohe Maß an Kontrolle der eigenen Technik und der Kontrolle des Gegners kommt es so gut wie nie zu schwereren Verletzungen im traditionellen Karate. Außerdem wird der eigene Körper einerseits im Laufe der Zeit mehr und mehr abgehärtet und andererseits, da Verletzungen immer das Resultat schlechten Timings und der eigenen Unachtsamkeit sind, lernt man durch das Training, den Gegner nicht zu blocken und Kraft gegen Kraft einzusetzen, sondern die leeren Räume, mentales und physisches Kyo sowie alle anderen mentalen und körperlichen Schwachstellen des Gegners auszunützen.

 

WIE SOLLTE ICH MICH GEGENÜBER DEM SENSEI BENEHMEN?

Mit dem Respekt und der Höflichkeit, die Du jedem anderen Menschen auch entgegenbringen solltest, der in etwas mehr Erfahrung und Wissen hat als Du selbst. Jeder wahre Sensei wird sicherlich keine besondere Behandlung erwarten und wird wahrscheinlich eine sehr nahbare und freundliche Person sein.

 

WIEVIEL EINER TRAININGSEINHEIT WIRD DEM KIHON, DER KATA UND DEM KUMITE GEWIDMET?

Dies ist sehr verschieden. Ich kann nur sagen wie es im traditionellen Shotokan Karate nach dem System von Sensei Nishiyama (ITKF) und somit auch in unserem Dojo und Verband (ÖTKV) üblich ist.

Ungefähr 1/3 Kihon, 1/3 Kata und 1/3 Kumite. Aber es besteht natürlich auch die Möglichkeit Trainingseinheiten abzuhalten, die nur einen der Teile (nur Kata, nur Kumite oder nur Kihon) zum Inhalt haben.

 

WIRD MIR LAUFEN UND GEWICHTHEBEN HELFEN, UM IN FORM ZU KOMMEN?

Ja. Es hängt davon ab, was Du erreichen willst.

Die obskure Behauptung, daß Krafttraining mit Kampfsport nicht vereinbar sei, ist einfach falsch. Aber es ist wichtig, sich durch das Hanteltraining die eigene Beweglichkeit und Flexibilität nicht zu zerstören. Deshalb nach jeder Übung dehnen. Wichtig und ratsam wäre es, sich im Trainingsaufbau von einem Fachmann beraten zu lassen, um einen gezielten Trainingsaufbau zu gewährleisten. Laufen besonders Sprint-Intervalltraining ist sicher gut für Karateka, da im Karate die Beinarbeit und Explosivität der Bewegungen sehr wichtig ist.

 

Über uns

Shotokan Karateclub Wiener Neustadt e.V.

 

Tel. +43 (0)664 105 7260

austria@karate-do.at

Postfach 38

2700 Wiener Neustadt

Trainingszeiten

Jugend und Erwachsene

Montag, Donnerstag und Freitag

19 bis 21 Uhr


Kids

Montag und Freitag 

17 bis 19 Uhr

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